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Im Jahr 2020 bekam CERT.be, der operative Dienst des ZCB, 7433 Meldungen. Dabei kann es sich um Meldungen von Partnerorganisationen (early warnings), gefundene Sicherheitslücken, kleinere Cybervorfälle, wie Phishing, oder Meldungen von groß(er)en Cyberangriffen mit der Bitte um Unterstützung von CERT.be handeln. Meldungen kommen nicht nur von Opfern. Vorfälle können auch mit einer Bitte um Beratung gemeldet werden, ohne dass (finanzieller) Schaden erlitten wurde. Die Hauptarten der gemeldeten Vorfälle sind Phishing und Betrug, Ransomware und Meldungen über Computerviren.

Opfer von Cyberkriminalität können diese bei der örtlichen Polizei melden. Die Zahlen zur Anzahl der Anzeigen werden in der jährlichen Kriminalstatistik der Bundespolizei veröffentlicht.

Die Anzahl der Meldungen an CERT.be gibt kein vollständiges Bild über die Anzahl der Cybervorfälle in Belgien. Die Zahl ist um ein Vielfaches höher: Unternehmen oder Privatpersonen melden sich selten, wenn sie Opfer eines Cybervorfalls geworden sind und erstatten nicht immer Anzeige bei der Polizei. Mit Ausnahme einiger Betreiber wesentlicher Dienste (OES) und Anbieter digitaler Dienste (ADD), die offiziell im Rahmen der NIS-Gesetzgebung benannt sind, besteht keine Pflicht zur Meldung von Cybervorfällen. Außerdem könnte es sein, dass CERT.be bekannter wird, so dass sich mehr Unternehmen und Privatpersonen bei CERT.be melden.

Meldungen über Phishing erhält das ZCB auch über [email protected]. Alle Internetbenutzer, die eine verdächtige Nachricht erhalten, können diese an [email protected] weiterleiten. Die weitergeleiteten Nachrichten werden automatisch auf Links und Anhänge geprüft. Nach der positiven Prüfung eines verdächtigen Links lässt das ZCB die gefälschten URLs blockieren. Cyberkriminelle machen auf diese Art und Weise weniger Opfer. Im Jahr 2018 wurden 648.000 Nachrichten an [email protected] weitergeleitet, im Jahr 2019 mehr als 1.700.000.

Im Jahr 2020 haben die Internetnutzer nicht weniger als 3 225 234 Nachrichten an die E-Mail Adresse [email protected] weitergeleitet. Das bedeutet mehr als 8.800 Nachrichten täglich, was fast eine Verdoppelung im Vergleich zum Jahr 2019 bedeutet. Dank der weitergeleiteten Nachrichten waren wir in der Lage 667.356 betrügerische Links (Phishing, gefälschte Webshops, Betrug...) blockieren lassen.

Wir haben einen Anstieg der Meldungen festgestellt, können aber nicht abschließend beurteilen, ob dies auf einen Anstieg der Anzahl von Phishing-Mails im Allgemeinen oder auf eine größere Vertrautheit mit der E-Mail-Adresse [email protected] zurückzuführen ist oder durch eine Kombination aus beidem. Auffällig ist auch, dass Phishing-Nachrichten mehrfach weitergeleitet werden können, aber auch Spam, Falschmeldungen oder legitime E-Mails.